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Drahterodieren für das Schneiden von Metall-3D-Drucken

Wie wird Drahterodieren für das Schneiden von Metall-3D-Drucken verwendet? 04:02
Was ist Drahterodieren? Wie funktioniert es genau? Und welche Vor- und Nachteile bietet dieses Verfahren in Bezug auf das Schneiden von Metall-3D-Drucken? Wir haben die Antworten für Sie! 

Drahterodieren ist ein Verfahren zum Schneiden von Metall. Wir von Holocreators nutzen es, um Metall-3D-Drucke von ihrer Untergrundplatte zu lösen. Wenn wir Metall in 3D drucken, dann wird das erzeugte Bauteil eins mit der Platte, auf der es gedruckt wird. Um beide sauber voneinander zu trennen, ohne das Bauteil zu beschädigen, braucht es ein präzises Schneidverfahren. Hier brilliert das Drahterodieren.
Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert Drahterodieren?

Die Drahterodiermaschine funktioniert im Grunde wie eine Präzisionsbandsäge. Das Interessante
daran ist jedoch, dass die „Säge“ nie das Werkstück berührt, das sie schneidet. Die
Drahterodiermaschine verfügt über einen extrem dünnen Messingdraht, den sogenannten
„Erodierdraht“. Dieser erzeugt bis zu 1 Million elektrische Funken pro Sekunde. Diese Funken
erodieren das Werkstück und trennen den 3D-Metalldruck sorgfältig von der Untergrundplatte.

Das Gaspedal wurde im Metall-3D-Druck mit Drahterodieren geschnitten.
Swann Rack / Holocreators Metall-3D-Druck mit Schnitt durch Drahterodierung.

Das Drahterodieren erfolgt in de-ionisiertem Wasser. Das bedeutet, dass alle Mineralien herausgefiltert wurden, damit das Wasser keinen Strom mehr leitet. Der Erodierdraht ist positivgeladen, das Werkstück negativ. 

Das Wasser (Dielektrikum) isoliert den elektrischen Strom zwischen den beiden. Beim Einschalten der Maschine wird der Draht immer näher an das Werkstück herangeführt, bis die isolierende Fähigkeit des Dielektrikums (Wasser) nicht mehr ausreicht, um den elektrischen Strom zwischen beiden Teilen zu isolieren. Der Funke springt über, schmilzt und verdampft das Metall auf dem Draht und dem Werkstück. 

Das ist der Grund für den schönen, präzisen Schnitt im Metall. Die Maschine führt konstant neuen Draht nach, weil dieser nur für einen Schnitt verwendet werden kann.

Der verbrauchte Draht der Drahterodiermaschine wird in einer Kiste gesammelt.
Swann Rack / Holocreators Dünner Schneiddraht der Drahterodiermaschine.

Vorteile des Drahterodierens

Aufgrund des dünnen Erodierdrahts und der Verwendung von elektrischen Funken zum Schneiden
hat der Schnitt im Metall-Werkstück nur einen Durchmesser von ca. 0,5 mm. Das ist sehr viel dünner
als bei anderen Schneidverfahren. Drahterodieren kann alle Metalle schneiden, die Strom leiten, egal
wie hart sie sind. Am Fraunhofer IAPT wird beispielsweise fast ausschließlich in Titan 3D gedruckt,
einem sehr festen Metall. Andere Werkzeuge hätten Schwierigkeiten beim Durchtrennen von Titan,
aber mit Drahterodieren ist dies kein Problem.

Der Wassertank der Drahterodierungsmaschine ist leer.
Swann Rack / Holocreators Leerer Wassertank der Drahterodiermaschine.

Nachteile des Drahterodierens

Die größten Nachteile des Drahterodierens sind die Kosten und die langsame Schnittgeschwindigkeit.
Der Erodierdraht kann nur durch ca. 50 – 100 cm Metall pro Stunde schneiden. Auch die Kosten für
Wartung, Verbrauchsmittel und Strom sind sehr viel höher als bei anderen Schneidverfahren.

Der verbrauchte Draht der Drahterodiermaschine wird in einer Kiste gesammelt.
Swann Rack / Holocreators Verbrauchter Draht der Drahterodiermaschine.

Fazit: teuer, langsam, hochwertig

Das Drahterodieren ist das perfekte Schneidverfahren, um sämtliche elektrisch-leitende Metalle zu durchtrennen. Auch, wenn die Kosten hoch sind: Kein anderes Schneidverfahren erzielt ähnlich saubere Schnitte. Im Metall-3D-Druck wird es genutzt, um das Werkstück von der Grundplatte zu lösen.

Möchten Sie Ihr Bauteil mittels Drahterodieren bearbeiten lassen?

Holocreators bietet professionellen 3D-Scan-Service und Reverse Engineering. Wir haben aber auch langjährige Erfahrung mit dem Metall-3D-Druck. Gerne beraten wir Sie bei Ihrem Projekt.

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Swann ist seit vielen Jahren von allem begeistert, was mit 3D zu tun hat. Seine Wurzeln liegen in der analogen Holografie, die ihn 2011 zur digitalen 3D-Modellierung brachte.

Der rapide Fortschritt verschiedenster 3D-Scan-Technologien faszinierten ihn so sehr, dass er 2015 gemeinsam mit seinem Bruder Miró Rack das Unternehmen Holocreators gründete

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